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Monatstipps

Mai

Die Völker haben die „Durchlenzung“ überstanden und stehen jetzt mehr oder weniger bereit für
die Sammeltätigkeit.

Mit Beginn der Kirschblüte setzt die Blütentracht voll ein und die Völker können sich bei normaler Witterung selbst versorgen. Jetzt beginnt auch der Bautrieb.
Falls die Völker noch nicht erweitert sind, ist das jetzt der Fall.
Jetzt beginnt auch die Vermehrungszeit für die Bienen. lm Mai ist der Schwarmtrieb sehr stark ausgeprägt, da ein Schwarm, der in dieser Zeit abgeht, in der Natur die besten Chancen hat, den nächsten Winter zu überleben. Auch begattungsfähige Drohnen sind jetzt zahlreich vorhanden.
Das Schwarmgeschehen hängt von einigen Faktoren ab und kann vom lmker beeinflusst werden. Ein Faktor ist die Vererbung. Ein Imker, der nicht in irgendeiner Form züchtet, immer nur Schwärme einfängt und so weíterarbeitet, wir immer Probleme mit schwarmfreudigen Völkern haben.
Auch die imkerliche Praxis kann dazu beitragen, die Schwarmstimmung nicht aufkommen zu lassen. Dazu gehören z.B. rechtzeitiges Erweitern, später abschnittsweise mit zusätzlichen Räumen, offene Fluglöcher und Gitterböden zur reichlichen Luftzufuhr, Schröpfen usw. Auch Mittelwände sollten
reichlich ausgebaut werden.
Völker mit älteren Königinnen neigen eher zum Schwärmen als Völker mit jüngeren. Sehr schwarmtreibend können plötzlich eintretende Massentrachten (z.B. Raps) sein, die zum Verhonigen des Brutnestes führen können. Auch Schlechtwetterperioden, in denen die Königin die Eiablage reduziert, können ein Anlass zum Schwärmen sein. Dies ist dadurch zu erklären, dass die Königin bei der Eiablage ein Pheromon abgibt, dass dem Bienenvolk signalisiert, alles ist „OK”. Geht die Eiablage aus den oben genannten Gründen zurück, ist das ein Signal, dass die Königin nicht mehr voll funktionsfähig ist und erneuert werden muss.
Man unterscheidet zwischen Schwarmvorbeugung und Schwarmverhinderung. Die Maßnahmen zur Schwarmvorbeugung wurden im Wesentlichen bereits erwähnt: Zuchtmaßnahmen, Belüftung, Raumgeben ........ ..
Wichtig ist jetzt die regelmäßige Kontrolle im wöchentlichen Abstand. Bei Völkern mit zwei Bruträumen erhält man durch Ankippen des oberen Brutraumes einen schnellen Überblick, da die Weiselzellen an den Rähmchenunterseiten zu erkennen sind. Bei einem Brutraum ist es erforderlich, die Waben einzeln zu kontrollieren.

Schwärmen gehört zur Natur der Bienen und trotz aller imkerlichen Maßnahmen kommen einige Völker immer in Schwarmstimmung. Geht ein Schwarm ab, stellt dies einen großen wirtschaftlichen Verlust dar, das Restvolk wird in diesem Jahr kaum noch Ertrag bringen.
Findet man bestiftete Weiselnäpfchen oder bereits weiterentwickelte Weiselzellen, muss eingegriffen werden. Ausbrechen der Weiselzellen, verbunden mit einer Erweiterung, evtl. Entnahme von Brutwaben zur Ablegerbildung, können kurzzeitig die Entwicklung stoppen. Man muss aber damit rechnen, dass die Schwarmstimmung zurückkehrt. Auch die sog. Brutdistanzierung, d.h. umgehängte Brutwaben kommen bei der Erweiterung in den obersten Honigraum, ist kein Allheilmittel. Die beste Schwarmverhinderung ist nach Bruder Adam „die Wegnahme der alten Königin“. Dazu gibt es drei bekannte und bewährte Maßnahmen: Schwarmvorwegnahme, Königinnenableger und Zwischenableger.
Schwarmvorwegnahmez Die Königin ist wie bei einem Schwarm alleine mit ihren Flugbienen ( + 1 Wabe Brut). Man entnimmt also dem schwarmtriebigen Volk fast alle Brutwaben mit ansitzenden Bienen, diese kommen in eine extra Beute und werden am Stand verstellt. Am ursprünglichen Platz bleibt das Restvolk. lm Brutraum unter einem oder mehreren Honigräumen ist jetzt nur noch eine Brutwabe mit der Königin. Der Rest der Beute wird mit Mittelwänden ausgestattet.
Die Flugbienen fliegen zurück zum ursprünglichen Stellplatz, die Mittelwände werden zügig ausgebaut und die Königin beginnt wieder mit verstärkter Eilage.
Verstelltes Volk: Siehe Ablegerbildung

Königinnenableger: Das Volk wird einfach geteilt. Die Königin wird entweder mit der ganzen Zarge ( bei zwei Bruträumen) entnommen oder kommt mit einigen Waben in einen Ablegerkasten. Ablegerkasten oder Zarge werden jetzt am Stand verstellt. Der Königinnenableger verliert alle Flug-
bienen und die Schwarmstimmung verschwindet (Alle Weiselzellen müssen aber trotzdem gebrochen werden! Futtervorrat muss wegen fehlender Flugbienen trotzdem vorhanden sein. ) lm verbliebenen Volk muss frische Brut vorhanden sein.
Restvolk: Siehe Ablegerbildung
 

Zwischenableger: Diese Methode eignet sich besonders für die Freiaufstellung. Es ist im Grunde ein modifizierter Königinnenableger. Die Zarge mit der Königin wird einfach oben auf den Beuten platziert. Die Flugbienen fliegen wieder ab, die Schwarmstimmung verschwindet. Unten muss auf
jeden Fall frische Brut vorhanden sein. Beim Zwischenableger gibt es verschiedene Varianten. Man kann jetzt warten, bis unten alle Zellen verdeckelt sind, bricht die Weiselzellen aus und stellt die ursprüngliche Ordnung der Beuten wieder her.

Wer ganz sicher gehen möchte, bricht nach 9 Tagen die Weiselzellen aus und gibt eine neue Wabe mit frischer Brut. Nach weiteren 9 Tagen und nochmaligem Brechen der Weiselzellen ist die Schwarmstimmung sicher abgeklungen und das Volk kann wieder vereinigt werden.
Vorsicht: Bei starker Tracht kann im oberen Volk erneut Schwarmstimmung aufkommen. Eine weitere Variante wäre, dem Restvolk unten die Möglichkeit zu lassen, eine Königin selbst Nachzuziehen (Entweder aus eigener Brut oder durch Zusetzen einer Weiselzelle).
Ist die Begattung nicht erfolgreich, kann das Volk wieder vereinigt werden. Bei erfolgreicher Begattung kann man entweder die alte Königin mit einigen Waben als Ableger entnehmen oder die junge Königin mit einigen Waben ebenfalls als Ableger entnehmen und das
Volk wieder vereinigen.

 

ABLEGERBILDUNG
Was die Natur mit den Bienen vorhat, kann der Imker natürlich ausnützen und die Vermehrung nach eigenen Vorstellungen planen. Dazu entnimmt man Teile eines Volkes (Schröpfen) und bildet damit Jungvölker. Der Grundgedanke ist nicht Vermehrung um jeden Preis, sondern die Verjüngung des
Bienenbestandes und Bildung von Reserve- und Ersatzvölkern.
Zur Bildung von Ablegern ist es vorteilhaft, einen zweiten Stand (Kann ein Behelfsstand seini) zur Verfügung zu haben.
Ableger müssen ja mit Königinnen versorgt werden.

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Aus frischer Brut nachziehen zu lassen (Dauert sehr lange!)
  • Weiselzellen aus anderen Völkern in Schwarmstimmung zusetzen ( Nicht gerade vom bösartigsten Volk am Stand ), Weiselzellen aus eigener Zucht zusetzen oder Königinnen einweiseln. Entweder aus eigener Zucht oder käuflich erworbene Königinnen werden am besten in sog. Sammelbrutablegern angenommen, also verdeckelten Brutwaben mit ansitzenden Bienen aus verschiedenen Völkern. Es darf auf keinen Fall noch offene Brut vorhanden sein, auch wenn sie schon 8 Tage alt ist.

Ableger am eigenen Stand müssen stärker gebildet werden, da die Flugbienen abfliegen.
Auch die Futterversorgung muss hier gewährleistet sein (Keine Flugbienen!)
Es empfiehlt sich bei der Ablegerbildung am eigenen Stand, nach dem Abfliegen der Flugbienen
den Kasten nochmal zu verstellen (Räubereigefahr!)
Bei den oben genannten Schwarmverhinderungsmaßnahmen werden auch Volksteile abgetrennt.
Auch bei Schwarmvorwegnahme, Königinnenableger oder Zwischenableger befindet sich im Restvolk Brut.


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